Freundeskreis Burg und Stadt Münzenberg freut sich über gelungene Maßnahme
In der vergangenen Woche ist die Restaurierung der an der Straße nach Rockenberg stehenden doppelten Ruhebank durch die Steinmetzfirma Merz aus Nidda fachgerecht abgeschlossen worden. In gekonnter Manier wurden die beiden Decksteine mithilfe eines Krans angehoben, um die drei zum Teil gebrochenen Füße der Ruhebank reparieren zu können. Durch Witterungseinflüsse und eindringendes Wasser hatte der Zahn der Zeit stark an dem einmaligen Kulturdenkmal genagt. Steinmetzmeister Merz stellte fest, dass für die Verbindung der beiden Decksteine mit den drei Füßen geschmiedetes Eisen Verwendung gefunden hatte, das mit Blei ausgegossen war. Der Bleiguss war aber nur noch an den unteren Teilen des Metalls zu finden, sodass das Wasser einen leichten Weg nach innen fand und die Füße sprengte. Mit Edelstahlverbindern, einer Art weichem Steinbrei in den Farben der Ruhe und weiteren speziellen Materialien wurde die Ruhe so in Form gebracht, dass sie jetzt mit alter Patina wieder sicher dort steht, wo sie hingehört: an der Straße von Münzenberg nach Rockenberg bei der Abzweigung zum Münzenberger Sportplatz.
Über diese gelungene Sanierungsaktion freut sich der Freundeskreis Burg und Stadt Münzenberg e. V. besonders, der diese Maßnahme angestoßen, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt und der Unteren Denkmalbehörde begleitet und auch komplett finanziert hat.
Diese hohen steinernen Bänke waren an allen viel befahrenen und begangenen Wegen rund um Münzenberg aufgestellt. Ihre Existenz ist seit dem frühen 18. Jahrhundert nachweisbar. Der einheimische Maurer und Pflasterer Johannes Beer hatte 1724 drei „Ruhbänck“ angefertigt, wie eine Rechnung im Stadtarchiv zeigt. Eine Erweiterung fand in den Jahren 1729 und 1730 statt. Auf den Ruhen konnten die Bauern, Bäuerinnen und Händler ihre mit Waren beladenen Kiepen, Tragekörbe oder Rucksäcke absetzen, um sie nach einer Rast wieder bequem aufnehmen zu können. Als Sitzmöglichkeit diente sicherlich eine Holzbank, die direkt neben den Ruhen stand. Vier solcher Ruhebänke, die von großer historischer Bedeutung sind, finden sich auch heute noch in der Münzenberger Gemarkung, einzigartig in Hessen.
Text: Uwe Müller oder Pressemitteilung des Freundeskreises Burg und Stadt Münzenberg e. V.