Auf einem Höhenrücken in der nördlichen Wetterau erhebt sich die Burg Münzenberg. Mit ihren beiden hoch aufragenden Bergfrieden beherrscht sie weithin das Land und gilt als Wahrzeichen der Region. Im Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler wird sie als die bedeutendste Burganlage neben der Wartburg in Hessen und Thüringen bezeichnet. Durch ihre Unberührtheit wird sie noch vor dieser ausgezeichnet und in ihrer künstlerischen Ausgestaltung mit dieser gleichgesetzt.

Konrad II. aus der Familie der Reichsministerialen von Hagen und und Arnsburg erwarb um die Mitte des 12. Jahrhunderts den für die Anlage einer Burg gut geeigneten Münzenberg, der sich in der Nähe seiner Stammburg in Arnsburg befindet. Nach einem Gütertausch mit dem Kloster Fulda konnte der Bau einer Höhenburg erfolgen. Die Errichtung der Burg Münzenberg kann dem Versuch des Staufers Friedrich I. zugerechnet werden, die Wetterau als zentral gelegenes Reichsterritorium von Nord-Osten her zu sichern.

Die genaue Bauzeit der Burganlage auf dem „Minzinberg“ ist nicht überliefert, bekannt ist aber, dass der Sohn Konrads II. von Hagen-Arnsburg, Cuno I., ab 1165 den Namen des neuen Ortes  führte. 

Dem romanischen Ursprungsbau aus dem 12. Jahrhundert ist vor allem die innere Ringmauer, der östliche Bergfried und der südliche Palas zuzurechnen. Die Ringmauer folgt oval gestreckt, den natürlichen Gegebenheiten des aus Basalt bestehenden Bergkegels angepasst. Auf der Außenseite ist die Ringmauer mit den für die Entstehungszeit charakteristischen Buckelquadern verkleidet. Der angesprochene Bergfried im Osten der Burg ist rund, hat einen hoch liegenden Eingang und ein etwa 10 m tiefes Verlies. Der zweigeteilte Palas ist durch die Nobilität seiner erhaltenen Detailformen ein Höhepunkt romanischer Baukunst. Auf der Südseite weist eine aus acht Bögen bestehende Fensterarkade mit Rundsäule in der Mitte auf den herrschaftlichen Saal im zweiten Obergeschoss hin. Stilistisch gibt es Bezüge der Arkadenwerksteine zur Kaiserpfalz in Gelnhausen (um 1170 erbaut). Im Unterschied zu außen ist das Erscheinungsbild des Palas auf der Burghofseite bewegter. Rundbogenfenster sind paarweise oder in einer Vierergruppe zusammengefasst. Sie werden jeweils von einem Schachbrett- oder Zickzackfries gerahmt. Ein Zugangsportal zu den Obergeschossen mit Kleeblattbogen ist noch vollständig erhalten. Das östlich an den Palas sich anschließende Burgtor mit der darüber liegenden Kapelle stammt ebenfalls noch aus dem 12. Jahrhundert, wurde aber in spätgotischer Zeit umgestaltet.