Ob in der Mühlgasse, in der Wetterstraße oder in der Römerstraße, überall zeigen sich Fachwerkhäuser in ihrem schönsten Kleid. Die stehen meistens mit der Giebelseite zur Straße. Auch die Traiser Mühle, die liebevoll restauriert wurde, beeindruckt durch ihr wunderbares Fachwerkensemble. Mit ihrem alten Wehr, durch das das Wasser der Wetter fließt, bietet sie einen idyllischen Anblick.
Anfänglich wurden um einen vollkommen geschlossenen vierseitigen Hof, der auf einer Insel zwischen Wetter und südlich von ihr verlaufendem Graben angelegt war, zwei Mühlen betrieben. Die Gebäude auf der Südseite entlang des Mühlgrabens sind von besonderer historische Bedeutung. Hervorzuheben sind das imposante Fachwerk-Torgebäude, das man über eine Bruchsteinbrücke, die über den Mühlgraben führt, erreichen kann. Durch das Torhaus, das Wohnzwecken diente, gelangt man in den Innenhof. In einem Balken der Durchfahrt sind die inschriftliche Datierung 1767 und der Hinweis auf die ehemals ansässigen Müller zu finden. Diese Jahreszahl dürfte auch mit dem Baudatum der Bruchsteinbrücke gleichzusetzen sein. In den beiden östlich folgenden Bauten, zunächst ein Fachwerkbau des 18. Jahrhunderts, dann ein Rohziegelbau des 19. Jahrhunderts, wurden die Mühlen betrieben. In dem Bau des 19. Jahrhunderts ist noch das Mühlrad erhalten.
Die dreiseitige Hofanlage in der Römerstraße 13 wird durch ein überdachtes Hoftor völlig geschlossen. Sie gilt Im Hinblick auf die Gebäudeerhaltung und die handwerkliche Ausführung als eines der schönsten Exemplare für diesen in der Wetterau häufig vorkommenden historischen Gehöfttyp. Das giebelständige zweizonige Fachwerkwohngebäude besticht durch sein reiches Fachwerkgefüge mit den geschnitzten Schmuckformen. Ins Auge fällt ein Fenstererker im Obergeschoss der Giebelseite. Sein profilierter Sturzbalken hat eine Inschrift, die den Bauherrn, den Werkmeister und das Baudatum 1690 anführt. Dem Gebäude schließt sich ein massiver Stall an, der auf die querstehende Scheune (Fachwerk der Zeit um 1700) trifft. Auf der Südseite des Hofes führt, ausgehend von der rückwärtigen Scheune, ein weiteres Nebengebäude zu einem zweiten Fachwerkwohnhaus, vermutlich einem Altenteiler. Es ist inschriftlich 1775 datiert. Das Hoftor stammt vermutlich aus der Zeit um 1800. Das Bauerngehöft ist aufgrund seines geschlossenen Erscheinungsbildes und wegen seiner hervorgehobenen Lage an der Kreuzung zwischen Wetter- und Römerstraße als Kulturdenkmal einzuordnen.
Das ehemalige Spritzenhaus, in direkter Nachbarschaft zur „alten Schule“ gelegen, wurde als giebelständiger Fachwerkbau mit großem Tor als Wageneinfahrt gebaut. Es entstand vermutlich in der Zeit um 1800. Der Fachwerkbau ist in einem weitgehend ursprünglichem und gutem Erhaltungszustand. Der Nutzbau ist ein heute selten gewordenes Beispiel aus der Entstehungszeit dieser Form der Zweckbauten.