Gambach liegt auf der Südseite eines Höhenrückens, der die Wetterau vom Gießener Becken landschaftlich trennt. Unterhalb der Ortslage von Gambach verläuft das Wettertal.
Die ältesten Siedlungsspuren (Keramikfunde) auf Gambacher Gemarkung reichen in den Zeitraum von 2500 bis 2000 v. Chr. zurück. Die Westgrenze der Gemarkung markiert noch heute der Verlauf des römischen Limes. 1950 entdeckte man am Rande der geschlossenen Ortslage eine „villa rustica“, einen römischen Gutshof, die sich von ihrer Lage her an den beiden Wasserläufen des Gambach und der Wetter orientierte.
Bis in die Gegenwart zeigt das an seiner Bebauungsform erkennbare geschlossene Dorf Gambach seinen Ursprung in der fränkischen Besiedlung der Wetterau während des 7. nachchristlichen Jahrhunderts. Die älteste schriftliche Überlieferung des Ortsnamens stammt aus dem Jahre 798.
In der Zeit um 1200 soll sich Gambach von der Mutterkirche in Trais (Stadtteil von Münzenberg, siehe „Sehenswertes Trais“) gelöst haben, sodass ein eigenes Kirchspiel und ein eigener Gerichtsbezirk entstand. Gerichtsort war der umwehrte Kirchhof. Gambacher Grundherren waren um diese Zeit die von Kleeberg. Bei der Teilung des Kleeberger Besitzes 1258 kam Gambach an das Haus Limburg, von dem es während des 14. Jahrhunderts in Falkensteiner Hände wechselte. 1419 kam es zu einer erneuten Teilung, und zwar des Falkensteiner Erbes, das in die Hände der Herren von Solms und Eppstein fiel. 1478 schließlich überließ Gottfried X. von Eppstein-Münzenberg die Hälfte seines Anteils an Butzbach mit dem Amt Gambach Otto I. von Solms-Braunfels. Die Solmser Landeshoheit währte mit einer kurzen Unterbrechung während des 30-jährigen Krieges bis 1806. Danach fiel Gambach an das neu gebildete Großherzogtum Hessen.
Zu dem angesprochenen Amt Gambach gehörten neben Gambach selbst die benachbarten Dörfer Griedel, Holzheim und Dorf-Güll. Amtssitz war seit 1561 das zu diesem Zeitpunkt neu erbaute Rathaus, das seinen Standort unmittelbar am Kirchhof erhielt.
Insgesamt kann der Ortskern Gambachs nicht in seiner Grundstruktur, die mittelalterlich ist, wohl aber in der Vielzahl seiner erhaltenen historischen Gebäude als Zeugnis der von Solms geprägten Neuzeit gelten.
Die evangelisch-reformierte Pfarrkirche
Die ev. reformierte Pfarrkirche wurde 1698 bis 1703 in der Zeit der Herrschaft des Grafen Wilhelm Moritz von Solms-Braunfels erbaut. Dies datiert eine Inschrift des westlichen Turmportals. Die Kirche mit Kirchhof wird von einer
Das historische Rathaus
Der zweigeschossiger Bau, der an die Nordwestseite des Kirchhofes angrenzt, trägt ein auffallend steiles Satteldach und steht mit der Traufseite zur Hauptstraße des Ortes. Das Erdgeschoss mit seinen massiven
Die schönsten Fachwerkbauten und hohen Tore
Zu den schönsten, auch denkmalgeschützten Fachwerkhäusern des Stadtteils Gambach zählt u. a. das Ensemble in der Borngasse 8 und 10. Dieses zweigeschossige, giebelständige Fachwerkwohngebäude
Das Heimatmuseum
Im alten Rathaus befindet sich das Gambacher Heimatmuseum bzw. die Heimatstube, die einen Einblick in die Geschichte des Ortes gibt.