Freundeskreis-Wanderer auf den Spuren einer Tragödie
Der diesjährige Vereinsausflug des Freundeskreises Burg und Stadt Münzenberg führte am vergangenen Wochenende ins hessische Hinterland in den Kreis Marburg- Biedenkopf. Über 20 Teilnehmer wanderten in stetigem Auf und Ab ca. 11 Kilometer über die „Postraubroute“ und den Koppeturm (461 m) zurück ins Salzbödetal nach Gladenbach-Mornshausen.
Begleitet wurden die Wanderer von Armin Schild, einem ausgewiesenen Kenner nicht nur der örtlichen Geschichte. Er erinnerte in kurzen Vorträgen entlang der Strecke an den Überfall armer Hinterländer Bauern auf das sogenannte „Geldkärrnche“, mit dem im 19. Jahrhundert die Steuereinnahmen aus dem Hinterland nach Gießen transportiert wurden. Das gut 200 Jahre zurückliegende Ereignis ist als „Postraub in der Subach“ bekannt. Das tragische Ereignis endete im Oktober 1824 mit der öffentlichen Hinrichtung der Mehrzahl der Täter auf dem Richtplatz in Gießen.
Der Referent beleuchtete im Rahmen seiner engagierten Darstellung auch die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Hintergründe dieser Tragödie und ließ die Zuhörer teilhaben an den harten Lebensbedingungen der Menschen in den Dörfern der damaligen Provinz Oberhessen.
Im Anschluss traf sich die Wandergesellschaft zum gemütlichen Beisammensein wieder am Ausgangspunkt, der Gaststätte Kornhaus, direkt an der Salzböde.